Rethinking Classical Music Practice - Audience and Community Engagement in Classical Concert Life
5. Online-Tagung der PMÖ
25. - 27. November 2021
Die Eröfnung der Tagung on demand
Internationale Studien zeigen, dass nur 5 bis 15% der Bevölkerung in Europa und den USA regelmäßig klassische Konzerte besuchen. Der/die durchschnittliche Konzertbesucher_in ist weiß, 55+, wohlhabend und gebildet. Dieser Befund zeigt, dass das klassische Konzert bis heute ein Ort der Distinktion und bürgerlichen Selbstvergewisserung und für einen großen Teil einer diversen spätmodernen Gesellschaft nicht attraktiv ist. Sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus kulturpolitischen Gründen müssen sich klassische Musikinstitutionen und ihre Akteur_innen heute – und angesichts der Corona-Pandemie brennender als je zuvor – Gedanken darüber machen, wie sie ein neues Publikum ansprechen und für diverse Communities relevant sein können. Deshalb sind Audience- und Community Engagement Schlüsselbegriffe für das klassische Konzertleben im 21. Jahrhundert.
Audience Engagement ist bestrebt, bestehenden und neuen Zuhörer_innen durch immersive oder partizipative Formate ins Konzertgeschehen zu involvieren. Community Engagement zielt auf den Aufbau von nachhaltigen Beziehungen mit verschiedenen Communities außerhalb der klassischen Konzertorte ab. Beide Konzepte bergen beträchtliche Herausforderungen, aber auch das Potenzial, das zeitgenössische klassische Konzertleben zu öffnen und für ein breites Publikum relevant und bedeutsam zu machen. Während junge Orchester, Ensembles und Festivals ganz selbstverständlich Aktivitäten im Bereich Audience- und Community Engagement durchführen, bedeutet dies für etablierte Institutionen wie staatlich geförderte Orchester oder Konzerthäuser häufig einen Perspektivwechsel.
Programm
Auf der Konferenz "Rethinking Classical Music Practice: Audience and Community Engagement in Classical Concert Life" wurden die Chancen, Ziele und Hindernisse von Audience- and Community Engagement auf internationaler Ebene diskutiert. Die Fragen, die auf der Konferenz behandelt wurden, umfassen die folgenden Themen:
- Wer ist gemeint, wenn über Audiences und Communities gesprochen wird?
- Was sind die spezifischen Ansätze und Methoden von Audience Engagement und Community Engagement?
- Wo gibt es Überschneidungen zwischen den beiden Konzepten und wo unterscheiden sie sich?
- Auf welche Weise können sowohl Musikinstitutionen als auch Audiences sowie Communities von den beiden Konzepten profitieren?
- Welche kultur- und gesellschaftspolitische Relevanz haben Audience- und Community-Engagement insbesondere angesichts der Corona-Pandemie und ihrer Folgen?
- Auf welche Weise (müssen) sich Organisationen und Akteur_innen im Bereich der klassischen Musik verändern, wenn sie im Bereich des Audience- and Community Engagement tätig werden?
- Wie können in diesem Zusammenhang Fragen von kultureller Hegemonie und Deutungshoheit verhandelt werden?
- Welche Auswirkungen haben Audience- and Community Engagement auf Organisationen der klassischen Musik und ihre Akteur_innen?
- Welches Mind-Set ist erforderlich, um Aktivitäten des Audience- and Community Engagement erfolgreich durchzuführen?
Organisation
Axel Petri-Preis (mdw), Constanze Wimmer (KUG)